Text
Eines Tages landete ein kleiner Vogel beim Herumfliegen ganz oben auf einem Gebäude. Auf der Suche nach Nahrung wurde ihm auf einmal klar, dass er sehr weit oben war, fast 10 Stockwerke! Das war ohne Zweifel der höchste Ort, an den er je geflogen war.
Ein wenig besorgt näherte er sich dem Rand. Alles erschien aus dieser Höhe viel kleiner. Sein Nest war ganz weit weg und winzig klein!
„Oh weh! Wie konnte ich nur bis hierher fliegen? Was, wenn mir die Kraft fehlt, um wieder hinunterzufliegen? Ich hätte nicht einen Krümel zum Picken und kein Wasser zum Trinken… Und in der Nacht wäre mir sehr kalt. Was wird aus mir werden?
Eine vorbeifliegende Taube hörte die Klagen des kleinen Vogels und setzte sich neben ihn.
- „Was ist dir denn passiert? Was macht dir solche Angst?“
- „Ich bin bis hier hoch geflogen, aber jetzt habe ich Angst, es nicht mehr hinunter zu schaffen… Dieses Gebäude ist so hoch!“
- „Hm, ich verstehe. Vielleicht kann ich dir helfen.“
- „Wie denn?“
- „Ich schlage dir drei Möglichkeiten vor:
1. Geh über die Treppe hinunter
2. Nimm den Aufzug
3. Benutze deine Flügel. Sie sind dein ganz eigenes Mittel, um dir selbst zu helfen. Wenn sie dich bis hier hoch getragen haben, werden sie auch stark genug sein, dich zu bringen wo immer du hin möchtest.
Wofür du dich auch entscheidest, ich werde an deiner Seite sein und dich unterstützen.“
An diesem Abend schlief der kleine Vogel friedlich in seinem Nest ein.
Was denkst du? Für welche Möglichkeit hat er sich am Ende entschieden?
Quellenangabe
Das Märchen wurde von Abigail Morales N. verfasst.
Ergänzungen
- Link zu einem Entwurf eines elektronischen Kamishibaïs.
- Einsatzmöglichkeit im Unterricht.
